Grundsteinlegung Tierheim
Liebe Tierfreunde,
nachdem es nun einige Zeit um die Errichtung des Tierheims etwas ruhiger geworden ist, freuen wir uns umso mehr, heute mitteilen zu können, dass der Bau in Kürze tatsächlich beginnt. Im Hintergrund hat der Vorstand des Vereins in den letzten Wochen alle erdenklichen Anstrengungen unternommen, um die Finanzierung des ersten Bauabschnittes in trockene Tücher zu bekommen. Dies ist uns dank der Unterstützung vieler Akteure sowie aufgrund der Bereitstellung eines Investitionszuschusses durch den Landkreis Elbe – Elster, den Erlös aus dem Crowdfunding und Eigenmitteln gelungen. Gemeinsam mit unserem Landrat, Herrn Christian Jaschinski, sowie der Verbandsgemeindebürgermeisterin, Frau Sieber, unserer Architektin, Marie Erdmann (Derichs & Konertz), und weiteren Gästen ist der erste Spatenstich im September 2024 auf unserem Grundstück in Falkenberg geplant.
Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir endlich damit beginnen können, unser ambitioniertes Projekt in die Tat umzusetzen und den vielen Spendern zu zeigen, dass ihr Beitrag nach einem langen Entwicklungsprozess und steinigen Wegen nun Früchte trägt. Zunächst gab es hinsichtlich der Planung noch eine kleine Änderung. Um die mögliche Geräuschbelästigung zu minimieren, wurde der Baukörper spiegelbildlich gedreht. Nach zahlreichen Verhandlungen mit Baufirmen und der verzweifelten Suche nach Möglichkeiten zur Kosteneinsparung sind wir vorerst am Ziel. Die Baufeldfreimachung ist abgeschlossen und auch die naturschutzrechtlichen Auflagen aus dem Baugenehmigungsbescheid sind realisiert worden. Auch die Einmessung des Baukörpers durch das Katasteramt des Landkreises ist erfolgt. Die auf dem Grundstück vorhandene Altbetonfläche wurde mehrfach durch die Entnahme von Bohrkernen beprobt, die Untersuchung hat keine schädlichen Stoffe ergeben. Wir beginnen den ersten Bauabschnitt nun damit, einen kleinen Teil der Betonfläche im Bereich des neuen Baukörpers zu entsiegeln, damit anschließend die Baugrube ausgehoben werden kann. Die restliche Fläche wird zunächst verbleiben und als Baustraße genutzt. Von der ursprünglichen Idee, das Tierheim in Modulbauweise zu errichten, mussten wir uns aufgrund der viel zu hohen Kosten verabschieden. Ein durch die Architektin untersuchter Variantenvergleich verschiedener Baustoffe hat ergeben, dass die Herstellung des Baukörpers in der traditionellen Bauweise mit Kalksandsteinen die Günstigste ist. Der Rohbau wird durch eine ortsansässige Firma errichtet, die schlussendlich das kostengünstigste Angebot abgegeben hat. Wir werden uns grundsätzlich darum bemühen, für unser Bauvorhaben Firmen aus der Region zu binden, allerdings muss natürlich auch auf eine sparsame Verwendung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel geachtet werden. An dieser Stelle geht unser Dank nochmals aus ganzem Herzen an alle, die immer an uns geglaubt und uns tatkräftig unterstützt haben! Ohne euch wäre das alles nicht möglich! Wir werden euch natürlich in Bezug auf den weiteren Fortgang der Baumaßnahme mit Fotos und Erläuterungen auf dem Laufenden halten. Auch auf unserer Homepage könnt ihr die weiteren Aktivitäten mit verfolgen.
Euer TSV Tierhilfe Südbrandenburg e.V.
Der Vorstand
Die Sprecherin des Vorstandes der Tierhilfe Südbrandenburg Claudia Folkerts hebt ebenfalls hervor, dass der Verein 2024 all seine Kraft dafür einsetzen wird, dass der Bau des Tierheims realisiert werden kann. Der Vorstand bitte um Nachsicht, dass nicht immer alles so zügig voran geht, wie mancher es sich vorstellt und der Verein es sich wünscht, sagt sie. Auch wenn die Baugenehmigung seit Februar 2023 vorliegt, gebe es weitere Hürden, die nicht ganz einfach zu nehmen sind. Es sei aber auch schon einiges passiert. So mussten auf dem Baugrundstück im
Nichtsdestotrotz setzen die Vereinsmitglieder ihre ehrenamtliche Arbeit mit den Tieren tagtäglich in gewohnter Weise fort. „Aufgrund der Tatsache, dass noch immer kein Tierheim errichtet wurde, scheint aber ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein, was unsere Arbeit grundsätzlich ausmacht“, meint Claudia Folkerts. Der Verein Tierhilfe Südbrandenburg hat nach eigenen Angaben aktuell 237 Mitglieder. Insgesamt betreibt er 17 Pflegestellen. Diese haben im vergangenen Jahr 187 Katzen, neun Hunde, zwei Kaninchen sowie einige Vögel betreut. Durch die Schließung des Tierheimes in Langengrassau habe es einen deutlichen Anstieg an Fundtieren gegeben, so Claudia Folkerts.
Tierschutzverein (Tierhilfe Südbrandenburg e.V.) einfach erklärt - Wer wir sind und wofür wir stehen
Liebe Tierfreunde,
Im Zusammenhang mit der Errichtung und insbesondere der zukünftigen Betreibung unseres Tierheims haben Mitglieder des Vorstandes in letzter Zeit sehr viele Termine wahrgenommen und auch persönliche Gespräche geführt, um nochmals detailliert das Vorhaben zu erläutern und um finanzielle Unterstützung zu werben. Überall wurden wir herzlich aufgenommen und man war von unserem Engagement sowie dem bisher Erreichten beeindruckt. Uns ist aber auch aufgefallen, dass es sehr viele Fragen zum Inhalt unserer Arbeit gab. Da vielen Menschen offensichtlich gar nicht bewusst ist, welchen Umfang unsere ehrenamtliche Tätigkeit hat und wie weit unser Netzwerk reicht, haben wir uns entschlossen, auch an dieser Stelle nochmals kurz aufzuklären.
Unser 2014 gegründeter Verein umfasst nunmehr etwa 240 Mitglieder, davon sind 54 aktiv und der Vorstand wird von 6 Frauen mit viel Power gebildet. Vereinsvorsitzende ist Mandy Berger.
Im Prinzip betreiben wir bereits jetzt ein Tierheim. Auf 19 Pflegestellen werden derzeit 94 Tiere rund um die Uhr betreut, ein 24 Stunden-Job also und das 7 Tage in der Woche. Kaum jemand kann sich wirklich vorstellen, welche Belastung das für die Familien bedeutet in denen die Tiere leben: wenig Freizeit, kaum oder nie Urlaub, hohe Müllkosten, viele Tierarztbesuche usw. Die entstehenden Kosten werden zum großen Teil privat getragen. Und dennoch denkt keiner der Pflegenden je darüber nach, diese Arbeit aufzugeben. Warum tun sie das? Weil wir alle wissen, wie wichtig es ist, für diese armen Geschöpfe einzutreten. Uns ist bewusst, dass wir nicht die ganze Welt retten können, aber wir können einen Beitrag dazu leisten, dass es den armen Geschöpfen in unserer Umgebung besser geht. Dafür treten wir mit ganzer Kraft ein und dieser Einsatz geht oftmals über das hinaus, was als Ehrenamt definiert wird.
Wir kämpfen täglich aktiv neu um Geld- und Futterspenden, damit die Tiere in unserer Obhut versorgt werden können. Es werden Geldspendenboxen und Futterspendenboxen aufgestellt. Manchmal bekommen wir sogar Futterspenden von großen Firmen, mehrere Paletten, für die wir natürlich sehr dankbar sind. Diese müssen dann allerdings auch zu den entsprechenden Stellen transportiert werden. Da wir inzwischen sehr vernetzt sind, können wir auch hier auf Hilfe zurückgreifen.
Hier zur Verdeutlichung unserer Aufwendungen kurz einige Zahlen:
In den letzten 3 Jahren haben wir 796 Kastrationen vornehmen lassen, 692 Tiere vermittelt und 606 Fundtiere aufgenommen. Aber auch unsere Ausgaben von etwa 186.000 € für Tierarztkosten und ca. 23.000 € für Futter sind sehr beachtlich.
Uns drängt sich oftmals der Eindruck auf, dass die Öffentlichkeit gar nicht zu registrieren scheint, wie viele Fundtiere es gibt. Das erstaunt auch nicht weiter, da für die Menschen, die Tiere zurückgelassen am Straßenrand oder auf verlassenen Grundstücken finden, der erste Anlaufpunkt meist der Tierschutzverein ist. Die armen Geschöpfe werden dann verwahrlost, verletzt und verstört von uns abgeholt und in Obhut genommen, ohne dass es jemand besonders bemerkt. Trotzdem wir viele, teilweise sehr schwere Fälle bei uns haben, läuft unsere Arbeit überwiegend unbemerkt ab. Im Vergleich eher selten werden solche Fälle öffentlich wahrgenommen.
Lange hatten wir das Gefühl, dass die Arbeit unseres Vereins und besonders unser Ziel, die Errichtung eines
Tierheims, eher belächelt wurde. Nur wenige Menschen haben daran geglaubt, dass wir es bis hierher und noch weiter schaffen würden. Wir sind alle hoch motiviert und haben uns deshalb zu keiner Zeit negativ beeinflussen lassen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Dieser Weg war bis jetzt keinesfalls immer einfach und er wird es auch in nächster Zukunft nicht werden. In dem Bewusstsein, etwas wirklich Gutes zu tun, haben wir uns vorgenommen, immer weiter für die Tiere zu kämpfen und auch unseren Landkreis mit diesem modernen Tierheim ein wenig attraktiver zu machen.
Vielen erscheint die Kapazität des neuen Tierheims mit 35 Katzen und 8 Hunden zu gering. Hierzu muss man erklären, dass es ursprünglich den Plan gab, ein größeres Objekt zu errichten. Nach der diesbezüglichen Kostenschätzung mussten wir uns leider eingestehen, dass der finanzielle Aufwand dafür unsere Möglichkeiten bei weitem übersteigt. So haben wir uns schlussendlich für diese nun bauordnungsrechtlich genehmigte, kleinere Variante entschieden. Allerdings soll der Bau so konzipiert werden, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine modulare Erweiterung möglich ist.
Bis dahin werden wir neben dem Tierheim weiterhin mit den Pflegestellen arbeiten, sodass die Aufnahmekapazität insgesamt betrachtet durchaus akzeptabel ist. Aufgrund unserer sehr guten Vermittlungsquote ist davon auszugehen, dass immer Tieraufnahmen möglich sein werden.
Und abschließend noch das:
Wenn wir um Spenden oder anderweitige finanzielle Unterstützung bitten, dann wollen wir niemandem eigennützig das Geld aus der Tasche ziehen. Nein, im Gegenteil, unser Verein übernimmt hier eine Aufgabe, die die Gemeinschaft angeht und vor der niemand die Augen verschließen sollte. Tierschutz geht alle an und wir können es nur gemeinsam schaffen.
Der Verein ist wirklich bemüht, Vieles aus eigener Kraft zu schaffen, aber ganz ohne Hilfe werden wir diese Aufgabe nur schwer bewältigen.
Wer Fragen zu unserer Tätigkeit hat, der kann sich immer sehr gern an uns wenden.
Vielen Dank an alle, die an uns glauben!
Claudia Folkerts
Vorstandsmitglied
Tierschutzverein Tierhilfe Südbrandenburg e.V.